MotoGP 2014 am Sachsenring – Schlammschlacht auf dem Ankerberg
Am Wochenende vom 11.Juli 2014 – 13.Juli 2014 fand auf dem traditionsreichen Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal der eni Motorrad Grand Prix Deutschland statt. Die Besucher wurden bei Ihrer Anreise von eher wechselhaftem Wetter begleitet. Starker Regen der Vorwoche weichte die Campingplätze der Umgebung auf und sorgte für ein schlammiges Rennvergnügen. Doch die hartgesottenen Rennfans ließen sich davon nicht beeindrucken. Mit ordnungsgemäßer Kleidung und ordentlichen Alkoholpegel stürmten die Fans ins Rennvergnügen und in ein unvergessenes Rennwochenende auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal.
Die offiziellen Zuschauerzahlen zur MotoGP lauten wie folgt: Freitag: 49.024, Samstag: 70.983, Sonntag: 89.401, Gesamt: 209.408.
Schlammschlacht auf dem Ankerberg
Die deutschlandweit bekannte Party zur MotoGP auf dem Ankerberg drohte im Schlamm zu versinken. Am Freitag Nachmittag zog ein heftiges Gewitter mit starkem Wind und heftigen Regengüssen über Hohenstein-Ernstthal und es kübelte wie aus Gießkannen. Doch genau so schnell wie das Unwetter gekommen war, war es auch wieder verzogen. Die Zeit war reif für die „geilste Party des Landes“ auf dem Ankerberg. Mit Gummistiefel ausgerüstet trotzte man dem Schlamm und nahm den leichten Urinduft, der überall in der Luft lag, nur leicht am Rande wahr. Alle waren in Feierlaune und mit dem richtigen Pegel konnte man es richtig krachen gelassen. Die Band Emesis aus Chemnitz eröffnete mit dem Auftritt im Partyzelt das Spektakel am Freitag und es dauerte nicht lang, bis das Partyzelt nahezu überfüllt war. Die rockigen Sounds der Band Emesis lockten die Biker in großen Scharen an und sorgten neben dem gelungenen Partyauftakt sicherlich auch für eine Steigerung des eigenen Bekanntheitsgrades. Gegen 23 Uhr wurde die Party auf dem Ankerberg am Partyturm eröffnet und die Schlammschlacht konnte beginnen. Es wurde bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen gefeiert.
Der Samstag war insgesamt recht warm und trocken, was dafür sorgte, dass noch viel mehr Menschen die Party auf dem Ankerberg besuchten. Einigen Fans war der Alkoholpegel ins Gesicht tätowiert und davon konnte auch die verschlammte Kleidung nicht ablenken. So ist das eben, wenn tausende Biker und Rennfans miteinander feiern. Nichts für schwache Nerven, aber eben die „geilste Party des Landes“. Jeder, der seinen Arsch jemals auf den Ankerberg bewegt hat, wird diese Stimmung, dieses Feeling, diese Erlebnisse und diese Gestalten sein Leben lang nicht mehr vergessen. Hier wird gefeiert, bis der Arzt kommt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Tödlicher Unfall auf dem Sachsenring
Überschattet wurde das Rennwochenende von einem tragischen Unfall. Beim zweiten Zeittraining der Seitenwagen-WM rast der Seitenwagen von Pilot Kurt Hock und Beifahrer Enrico Becker ungebremst in die Leitplanke. Sofort und unverzüglich eingeleitete Rettungsmaßnahmen konnten nicht verhindern, dass der Beifahrer Enrico Becker noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen erlag. Kurt Hock wurde in das Klinikum Chemnitz verlegt, wo er sofort medizinisch versorgt wurde. Dies dürfte der erste Unfall mit tödlichen Ausgang auf dem neuen Sachsenring sein.
Auf Wunsch der Familie und des Seitenwagen-Starterfeldes wird das Rennen wie geplant am Sonntag, den 13. Juli 2014 um 16:35 Uhr auf dem Sachsenring stattfinden.