Hygienemängel bei Wiesenhof – McDonald’s legt Zusammenarbeit auf Eis
Bereits vor einem Jahr im Mai 2011 deckte die Tierschutzorganisation Peta mit einer Filmreportage die unzumutbaren Zustände bei Deutschlands größten Geflügellieferanten „Wiesenhof“ auf. ARD exklusiv berichtete am 31.8.2011 über den Wiesenhofskandal in der Wiesenhof-Hühnermast in Pöthen bei Magdeburg und veröffentlichte die von der Tierschutzorganisation Peta zugespielte Filmreportage. Die Bilder waren erschreckend und schockierend zugleich. Der Geflügellieferant Wiesenhof präsentiert sich selbst als solides Unternehmen, dessen Hauptaugenmerk auf Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit liegt. Die Bilder aus der Filmreportage sprachen einen anderen Ton. Neben schlechten hygienischen Zuständen schockierten vor allem die unethischen Lebensbedingungen des Geflügels. Tausende von Tieren lebten auf engstem Raum. Einstreu wurde in den Ställen nicht verwendet, stattdessen sah man die Hühner auf ihren eigenen Fäkalien dahinvegetieren. Unter diesen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, dass selbst tote Tiere gefilmt werden konnten. Diese wurden jedoch nicht aus den Ställen entfernt, sondern waren auf den Videos deutlich zu erkennen. Man könnte meinen, dies wäre bereits genug Unheil, doch in der besagten Filmreportage wurden weitere Unmenschlichkeiten gefilmt. Man sah, wie lebende Tiere beim Verladen getreten wurden. Außerdem wurde gefilmt, wie ein Tier am Hals gepackt wurde und meterweit durch die Halle geschleudert wurde.
Der Wiesenhofskandal und die Folgen
Viele Menschen, die diesen Bericht Fernseher verfolgt haben, waren entsetzt von dem, was sie sehen mussten. Viele Menschen überdachten daraufhin ihre Ess- und Kaufgewohnheiten, weil sie solche Zustände nicht weiter unterstützen wollten. Aktivisten starteten E-Mail-Kampagnen und Supermarktketten in denen sie dazu aufforderten, die Produkte von Wiesenhof aus dem Sortiment zu nehmen. Dies führte dazu, dass einige Supermarktketten Produkte aus der Produktion von Wiesenhof boykottieren.
McDonald’s verhängt Boykott von Wiesenhof-Geflügel
Nach der Entdeckung von Hygieneproblemen wurde am Montag der Geflügelschlachthof Möckern bei Magedeburg in Sachsen-Anhalt geschlossen. Unter Auflagen erteilten die Behörden dann am Mittwoch wieder die Genehmigung zum Betrieb. Aus den neuerlichen Vorfällen zieht nun auch die Schnellrestaurantkette McDonald’s ihre Konsequenzen und verzichtet vorerst auf Hühnerfleisch des größten deutschen Geflügelproduzenten. Wie ein Sprecher von McDonald’s der Süddeutschen Zeitung mitteilte, wolle McDonald’s erst über die Wiederaufnahme der Lieferungen entscheiden, wenn Wiesenhof glaubhaft darlegen kann, dass die Beanstandungen aus der Vergangenheit künftig ausgeschlossen werden können.
Bildquellenangabe: peta.de
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