Plan-Botschafterin Urmila auf Demonstration in Nepal verletzt

Plan-Botschafterin UrmilaKinderhilfswerk Plan will Sklaverei beenden und richtet Runden Tisch aus. Hamburg/Katmandu, 6. Juni 2013 – Als Hausmädchen bis zu 18 Stunden am Tag schuften – für 60 Euro im Jahr. Das sind die Realitäten vieler Kamalari-Mädchen, die in Nepal bei reichen Familien dienen. Ein Protest ehemaliger Haussklavinnen endete nun in der Hauptstadt Katmandu blutig. Mehrere Ex-Kamalari wurden bei einem Polizeieinsatz verletzt, darunter die Plan-Aktivistin Urmila Chaudhary, 22. Zusammen mit weiteren Mädchen forderte die Botschafterin für Plans Kampagne „Because I am a Girl“ die nepalesische Regierung auf, den Tod von sechs Mädchen im Teenageralter, das Verschwinden von weiteren 27 sowie die Schwangerschaft von elf Haussklavinnen zu untersuchen. Als die Demonstration eskalierte, wurde Urmila zu Boden gestoßen, erlitt Kopfverletzungen und verlor das Bewusstsein. Fünf weitere Mädchen und junge Frauen wurden verletzt, einige erlitten Knochenbrüche. Sie werden in Krankenhäusern behandelt.

„Wir sind sehr betroffen von der Brutalität der Polizei“, sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin Plan International Deutschland. „Die Vorfälle treffen einen Nerv in der nepalesischen Gesellschaft, und viele Emotionen kochen nun dort hoch. Wir fordern die Regierung auf, einen offenen, friedlichen Dialog mit den Demonstrantinnen aufzunehmen, denn ihr Einsatz gegen den Missbrauch und die Misshandlung von Kamalari in Leibeigenschaft muss endlich Gehör finden.“ Plan International Nepal richtet heute in Katmandu einen Runden Tisch aus, an dem die Ex-Kamalari mit Vertretern der Regierung und anderer internationaler Organisationen die Problematik diskutieren können.

Zwangsarbeit ist in Nepal seit 2000 verboten. Trotzdem schuften weiterhin junge Mädchen als Kamalari (hart arbeitende Frau) in fremden Haushalten. Die Armut der Eltern wird den Töchtern oft zum Verhängnis. Neben der täglichen Ausbeutung gibt es Fälle sexueller Übergriffe. Gegen diese Kinder- und Menschenrechtsverletzungen geht das Kinderhilfswerk Plan vor. Mit Unterstützung des deutschen Plan-Büros konnten seit 2006 rund 3.000 Kamalari-Mädchen aus ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen befreit und an Schulen oder in qualifizierte Berufe vermittelt werden.

Urmila wurde mit sechs Jahren als Kamalari verkauft und war elf Jahre quasi gefangen. Sie arbeitete rund um die Uhr im Haushalt – ohne jemals einen Cent zu verdienen. Mit 17 kam sie frei und erhielt über Plan International eine Ausbildung. Seitdem kämpft sie für die vielen anderen Kamalari-Mädchen, die noch immer in Nepal ausgebeutet werden. Urmila ist die Präsidentin des Forums für Kamalari Freiheit, einer Organisation, die von betroffenen Mädchen und Frauen gegründet wurde, um für ihre Rechte zu streiten. Regelmäßig trifft sich Urmila mit den nepalesischen Präsidenten und Ministern, um Unterstützung für die Kamalari zu bekommen.

Informationen und Fotos:

  • Kerstin Straub, Leiterin Kommunikation, Tel. +49 (0)40 61140-251/-281
  • Marc Tornow, Pressereferent, Tel. 040 61140-177, presse@plan-deutschland.de
  • Bildquelle: Plan / Niels Busch

Plan Deutschland ist mehrfach als transparente Spendenorganisation ausgezeichnet worden. Das Kinderhilfswerk erreichte 2012 in diesem Bereich zweimal den ersten Platz: beim Transparenzpreis von PwC und in einer Analyse des Wirtschaftsmagazins Capital. Plan arbeitet als eines der ältesten unabhängigen Kinderhilfswerke in 50 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas und finanziert über Patenschaften, Einzelspenden, öffentliche Mittel sowie Firmenkooperationen nachhaltige Selbsthilfeprojekte. Mit der Kampagne „Because I am a Girl“ macht sich Plan für die Rechte von Mädchen stark und erreichte bei der UN die Anerkennung des Welt-Mädchentages am 11. Oktober. Plan Deutschland trägt das DZI-Spenden-Siegel und erhielt 2011 für sein Engagement den Walter-Scheel-Preis des Bundesentwicklungsministeriums.

Weitere Informationen: www.plan-deutschland.de

newsbaron

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